Historie
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever oder kurz „Toller“ ist der kleinste unter den sechs Retrievern. Der erste Namensteil kommt von der gleichnamigen Halbinsel an Kanada’s Ostküste. Hier findet sich der Ursprung der Tollerzucht. 1945 wurde der Toller als eigenständige Rasse vom Canadian Kennel Club und 1987 von der FCI anerkannt. Duck Tolling bedeutet übersetzt so viel wie Enten anlocken. Dies ist auch die Besonderheit der Rasse. Der Toller wurde dafür gezüchtet, durch spielerisches Apportieren am Ufer eines Gewässers Wasservögel in Schussweite des Jägers anzulocken. Hierfür geht der Jäger in Deckung und wirft kleine Apportiergegenstände entlang des Wassers. Der Toller soll diese zügig, freudig und ausdauernd apportieren und in den Pausen ruhig warten. Die erlegten Vögel sollen im Anschluss aus dem Wasser apportiert werden. Das Umschalten zwischen dem spielerischen Apportieren und der konzentrierten Arbeit zeichnen den Toller aus. Wie alle Retriever ist er für die Arbeit nach dem Schuss geeignet.
Aussehen und Charakter
Der Nova Scotia Duck Tolling Retriever ist ein mittelgroßer, kraftvoller und kompakter Hund. Er hat mittellanges, dichtes Fell, welches bestens gegen Nässe und Kälte schützt. Alle Schattierungen von hellem orange bis zu kräftigem rot sind erlaubt. Weiße Abzeichen dürfen an Kopf, Brust, Pfoten und Schwanzspitze vorkommen. Die Pigmentierung der Nase ist fleischfarben, schwarz oder Ton in Ton mit der Fellfarbe. Die Vielfalt des Aussehens ist innerhalb der Rasse sehr groß. Den ausführlichen Rassestandard kann man auf der Seite des DRC’s finden.
Oftmals wird durch das schöne, freundliche Aussehen vergessen, dass es sich bei dem Toller um einen hochspezialisierten Jagdhund handelt, der geistige und körperliche Auslastung benötigt. Er ist ein sehr intelligenter, temperamentvoller Hund, der aufmerksam und wachsam ist, allerdings nicht schreckhaft oder gar aggressiv. Er benötigt zwingend Familienanschluss, Fremden gegenüber ist er freundlich und sicher.
Der Toller benötigt eine konsequente Erziehung mit einem Händchen für das richtige Timing. Aufgrund seiner Intelligenz und seiner Auffassungsgabe lernt er sehr schnell – erwünschtes, wie auch unerwünschtes. Die Ausbildung sollte daher abwechslungsreich und herausfordernd gestaltet sein. Aufgrund der Vielfalt innerhalb der Rasse hinsichtlich Charakter und Arbeitsfreude ist es wichtig, immer das Individuum zu betrachten.
Wenn die Auslastung stimmt ist der Toller im Alltag ein wunderbarer Begleiter, der im Haus kaum auffällt und erkennt, wann er Pause hat und wann er dran ist. Hier ist er dann sofort voll dabei. Möglichkeiten zur Auslastung bieten die Jagd, alle Bereiche des Hundesports, sowie die Rettungshundearbeit.
Der Toller als Jagdhund
Der Toller eignet sich typischerweise für alle Apportiertätigkeiten von Ente / Kaninchen / Hase / Krähe / Gans usw., er kann aber auch für alle anderen Aufgaben nach dem Schuss eingesetzt werden, wie beispielsweise zur Nachsuche auf Rehwild oder Sauen. Durch seine Vielseitigkeit und Arbeitsbegeisterung ist Stöbern und Buschieren ebenso möglich. Einige Toller jagen sichtlaut.
Unsere Toller werden aktiv zur Jagd eingesetzt. Wir verwenden diese zum Stöbern, Apportieren und zur Nachsuche.
Begeistert stöbern unsere Hunde bei Entenjagden durchs Schilf, bei Hasenjagden durch kleine Heckengehölze oder suchen vor der Flinte. Sie arbeiten selbstständig ohne einen zu großen Radius zu haben und halten Kontakt zum Führer. Auf Kommando jagen sie selbstverständlich auch in größere Distanzen. Je nachdem wie gejagt wird, gehen unsere Hunde auch mit uns in der Streife oder warten beim Entenstrich ruhig auf den Anflug.
Die anschließende Apportierarbeit wird mit Freude erledigt. Wir schicken unsere Hunde auch auf geflügeltes oder verletztes Wild, sollte es dies erfordern. Auch hier können wir uns auf eine saubere Arbeit verlassen.
Außerdem dürfen uns die Hunde bei der Ansitzjagd begleiten. Durch ihre Größe ist es gut möglich, sie mit auf den Hochsitz zu nehmen. Ruhiges Warten, bis der Einsatz gefordert ist, ist selbstverständlich. Bei der Nachsuche helfen unsere Hunde uns dabei, den Anschuss zu finden und bringen uns konzentriert zum Stück. Sollten wir auf ein warmes Wundbett treffen, können wir unsere Hunde auch schnallen, da diese Rehwild herunterziehen und an der weiteren Flucht hindern.
Selbstverständlich jagen wir mit unseren Hunden auch bei Minustemperaturen, hierfür sind sie durch den Aufbau ihres Fells perfekt geeignet.
All diese Arbeiten werden mit einer großen Begeisterung ausgeführt und die Hunde genießen es dabei zu sein.